Hamburger Veranstaltungsreihe zum interkulturellen Dialog fortgesetzt
Team FreiwilligenBörseHamburg und Institut für Human- und Islamwissenschaften schaffen Plattform für interkulturellen Dialog
Kultur ist das, womit Menschen sich identifizieren, worüber sie sich definieren und was sie zu allen Zeiten sowohl zusammengehalten, gehindert und gespalten als auch inspiriert und vereint hat. So manch einen veranlasst gerade die fremde Kultur, noch größer, noch weiter und noch bunter zu denken und zu leben, vor allem freier als vorher.
Doch Freiheit kann nicht ohne die Toleranz fordernde bunte Vielfalt, denn sonst ist sie keine Freiheit mehr, sondern deren genaues Gegenteil. Das ist bekannt. Bunte Vielfalt jedoch braucht nicht nur Toleranz, sondern vor allem Verstehen. Das Verstehen wiederum bedarf der dauernden Analyse, des Abwägens, der Verständigung, des Dialogs, des Hinterfragens und Erklärens. In Anbetracht der enormen kulturellen Vielfalt auf kleinstem Raum in Hamburg helfen da nicht nur Wegweiser in Form von Broschüren, Schildern und Gesetzestexten, sondern vor allem sind die Menschen wichtig, die bereit sind, aufeinander zuzugehen, um Gemeinsamkeiten zu entdecken und so den zukunftsweisenden roten Faden zu knüpfen, an dessen Fortbestehen auch morgen und übermorgen noch irgendwie alle beteiligt sein wollen und dürfen.
Wo lässt es sich also anfangen mit der steten Freiheit und der nicht zu trübenden Farbenpracht? Diese Frage versucht eine Hamburger Veranstaltungsreihe seit geraumer Zeit zu klären, unter dem Motto „Menschen stärken Menschen“ und „Mit dir geht mehr“. Begonnen wird in diesem Jahr 2018 mit vier Vorträgen zum Thema Islam. Die ersten beiden, mittlerweile absolvierten, Veranstaltungen „Die Philosophie des Fastens im Monat Ramadan” und „Familie und Kindererziehung aus islamischer Sicht“ am 6. Juli 2018 fanden großen Anklang bei allen Besuchern und hinterließen nicht nur in ihrem Wissensdurst gestillte Zuhörer, sondern - am 6. Juli - bei dem einen oder anderen offene Fragen wie „Wo sind denn nun die Unterschiede zwischen Islam und den anderen großen Religionen bei der Kindererziehung? Was ich in diesem Vortrag erfahren habe, ist nichts Neues, sondern das gleiche wie in allen anderen Religionen und Kulturen ebenfalls. Aber ich bin hergekommen, um Unterschiede aufgezeigt zu bekommen.“. Referent Dr. Mohammad Razavi Rad ging ausführlich auf alle Fragen ein und zeigte auf, dass es tatsächlich möglich ist, völlig Gleiches und Ähnliches in unterschiedlichen Kulturen zu finden, weil es eben einfach da ist. Nicht jedem war dieses Ergebnis recht, manch einer hoffte bis zum Schluss der Veranstaltung auf den klitzekleinen, auf ewig trennenden Unterschied in puncto Kindererziehung. Ergänzt wurde der Vortrag durch Gruppenarbeit und eine gemeinsame Schlussdiskussion sowie ein reichliches Buffet und Getränke. Durch das Programm führte wieder das Team von Marina Sokolowa, die für unseren Trägerverein BÜRGER–HELFEN–BÜRGERN e.V. HAMBURG das Projekt „Arbeit mit Ehrenamtlichen und Geflüchteten im Hamburger Osten“ leitet und für das Bezirksamt Hamburg-Mitte im Hamburger Osten tätig ist.
Die Frage, ob der von so manch einem Besucher vermisste Unterschied wirklich relevant ist für eine Gesellschaft, die durch immer mehr Öffnung gezwungen ist, miteinander auszukommen, blieb übrigens nicht ungeklärt. Einig waren sich am Ende nämlich alle Anwesenden darüber, dass es schon viel wichtiger ist, Gemeinsamkeiten aufzuzeigen, damit zusammen wachsen und leben kann, was zusammen gehört: die Menschlichkeit nämlich.
Einige Impressionen vom Interkulturellen Dialog am 6. Juli 2017 finden Sie hier »»
Für das Jahr 2018 sind insgesamt vier Veranstaltungen dieser Reihe geplant. Es folgen noch „Stellung der Frau aus islamischer Sicht“ am 05.10.2018 und „Wahrheit und Toleranz in den Religionen (Christentum, Judentum und Islam)“ am 07.12.2018.
Um teilzunehmen, bedarf es einer Anmeldung bei der FreiwilligenBörseHamburg per Email an freiwilligenboerse-hamburg@hamburg.de oder telefonisch unter (040) 411 88 6 90 und (040) 21 98 72 01.
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